SLACKLINE: MIT KÖPFCHEN TRAINIEREN
Auf der Slackline zu balancieren ist nicht nur ein Riesenspaß, es ist zudem ein tolles Workout auf körperlicher wie auf mentaler Ebene. Denn das Laufen auf dem schmalen Band ist nicht nur eine Herausforderung für Dein Gleichgewichtssinn, es fordert Dir auch volle Konzentration ab.
Seitdem wir einen Garten haben, ist unsere Slackline das ganze Jahr über gespannt. Gerade im Sommer macht das Balancieren auf der Line große Laune und ist nebenbei eine tolle Ergänzung zu meinem sonstigen Trainingsprogramm. Es verlangt mir nicht nur volle Körperspannung ab, um das ständige hin und her auf dem wackeligen Band auszugleichen, es erfordert auch volle Konzentration. Denn sobald der Kopf mit anderen Dingen abgelenkt ist und die Slackline nicht meine volle Aufmerksamkeit bekommt, komme ich im wahrsten Sinne des Wortes auch keinen Schritt weiter.
Ein perfektes Training also für Deine Konzentration. Denn wer sich beim Balancieren auf ein schmales Band konzentrieren kann, der ist auch im Alltag fokussiert, hat somit eine klarere Sicht auf die Dinge und besitzt einen wachen Geist.
Zu diesem spannenden Thema habe ich mir diesmal fachmännischen Rat geholt. Pascal von slacklinekaufen.info kennt sich Rund um’s Slacklinen aus und hat Dir die wichtigsten Infos und Tipps zusammengetragen. In seinem Artikel findet Ihr Antworten zu folgenden Themen. Viel Spaß beim Lesen!
- Slackline – was ist das?
- Der Mehrwert für Deine Gesundheit
- Wer hat´s erfunden?
- Welche Slackline-Typen gibt es?
- Kaufkriterien Slackline: Darauf musst du achten
- So nutzt man eine Slackline richtig
- Anfänger-Tipps
1. Slackline – was ist das?
Eigentlich ist Slacklinen in wenigen Worten zusammengefasst. Du spannst ein spezielles Band – eine Art Gummiseil – zwischen zwei fixen Punkten, etwa zwei Bäumen im Park. Anschließend versuchst Du, auf diesem Band von einem Ende zum anderen zu balancieren – that´s it. Doch was sich wie ein ultimativer Gag anhört, bietet Dir und Deinem Körper fantastische Möglichkeiten. Und zwar auf der körperlichen als auch auf der psychischen Schiene. Deine Muskulatur wird es Dir danken und Deine mentale Kraft steigert sich – probiere es aus! Du hast keine zwei Bäume in der Nähe oder möchtest Dein Training auch bei Regen durchführen? Dann spannst Du die Line einfach auf ein spezielles Gestell – platzsparender geht es kaum. Du kannst das Gestell überall aufbauen – es macht weder Lärm noch benötigst Du viel Zubehör.
2. Der Mehrwert für die Gesundheit
Es wackelt, es vibriert und Du musst aufpassen, dass Du Dich im Gleichgewicht ausbalancierst – genau darin liegt der hohe gesundheitliche Wert beim Slacklinen. Die Bewegungsabläufe auf dem wackeligen Band erfordern einerseits höchste Konzentration, andererseits werden dadurch Muskelgruppen gefördert, die vor allem für die Stabilität wichtig sind. Nicht nur die Fußmuskulatur profitiert von der ungewohnten „Arbeit“, sondern der gesamte Muskelapparat Deines Körpers, hauptsächlich Oberschenkel, oberer Rücken, Schultern und Arme. Zudem gewinnen Deine Gelenke vom Training auf der Slackline, da sie zwar weich – aber konsequent gefordert werden. Die sich ständig ändernden Abläufe beim Slacklinen verlangen neben einer ausgesprochen guten Koordination noch eine schnelle Auffassungsgabe. Genau das muss zuerst trainiert werden. Das beginnt bereits beim „simplen“ Stehen auf der Slackline, die hin- und her schwankt. Mit einem „krummen Buckel“ auf der Slackline zu stehen, funktioniert nicht – ergo wird der aufrechte Gang gefördert. Übrigens genau aus diesem Grund setzen Therapeuten bei Schlaganfallpatienten immer häufiger eine Slackline ein. Die Patienten müssen aufrecht stehen und gehen, dadurch ist eine Slackline innerhalb der Therapie von unschätzbarem Wert.
Doch nicht nur in körperlicher Hinsicht profitierst Du von der Slackline. Du benötigst mentale Kräfte. Hektik und Stress? Das legst Du ganz schnell ab. Mit ausgleichender Ruhe und völliger Konzentration wägst Du sorgfältig ab, wann es Zeit wird, den nächsten Schritt zu gehen. Bei regelmäßigem Training lernst Du so, Dich auf das Wesentliche zu konzentrieren – einen besseren mentalen Lehrmeister findest Du kaum.
3. Wer hat´s erfunden?
Ursprünglich stammt die Idee zum gezielten Slacklinen von gelangweilten Freikletterern im Yosemite-Nationalpark in den 1970er Jahren. Während der kletterfreien Zeiten balancierten sie auf diversen Absperrketten von Parkplätzen herum. Der Spaßfaktor war schnell entdeckt und alsbald wurde das eigene, für den Berg vorgesehene Kletterseil als „Balanceelement“ genutzt. Optimal war das aber nicht, denn das Seil rollte immer unter den Füßen weg. Die Lösung: Schlauchbänder. So entwickelte sich rasender Geschwindigkeit die heute bekannte Slackline. Doch der Weg der heute so beliebten Slackline nach Deutschland war beschwerlich. Einzelne Kletterer brachten das Sportgerät zwar nach Europa, doch die Resonanz war gering. Interesse? Gab es außerhalb der Klettererszene kaum, obwohl Scott Balcom ein spektakuläres Vorhaben ausführte: Auf einer Slackline balancierte er in mehreren hundert Metern Höhe zwischen einem vorgelagerten Felssprung und einer Felswand von einer zur anderen Seite. Doch erst als der österreichische Kletterer und Fotograf Heinz Zak Ende der 1990er Jahre Fotoaufnahmen von Dean Potter bei der Lost Arrow Spire Highline machte und zeitgleich das erste kommerziell erhältliche Slackline-Set entwickelte, rollte das Slackline-Fieber wie eine unaufhaltsame Lawine nach Europa und nach Deutschland.
4. Welche Slackline-Typen gibt es?
Mittlerweile ist der Markt für Slacklines gut gefüllt. Für jede Anforderung gibt es die richtige Variante. Es gibt Slacklines für Anfänger, für Fortgeschrittene, für Extremsportler und solche, die Außergewöhnliches bieten.
Anfänger-Lines (Beginner-Line)
Als Anfänger wählst Du eine Slackline, die zwischen 3 und maximal 10 Meter lang ist. Je kürzer die Slackline ist, umso besser und einfacher lässt sie sich arretieren. Die Breite des Bandes sollte für Dich als Einsteiger bei 5 Zentimeter liegen. Anfänger-Lines werden straff auf Kniehöhe gespannt, sodass sich das Verletzungsrisiko minimiert.
Jumpline
Als Jumpline wird eine Slackline für Fortgeschrittene bezeichnet, die mit 10 bis 20 Meter deutlich länger ist als die Anfänger-Line. Das „Jumpen“ ist ein Trend, der seit dem Jahr 2007 großen Aufschwung erfährt. Die Jumpline ist maximal 15 Meter lang und wird straff gespannt, damit Sprünge darauf möglich sind.
Freestyle-Lines
Die Freestyle-Line – auch als Rodeoline bezeichnet – wird in einer Höhe von rund 1,5 Metern angebracht. Dabei ist sie nicht sonderlich straff gespannt, sondern hängt relativ weit durch. Dies Slackline erfordert eine Menge Erfahrung und Geschick.
Longline
Die Longline ermöglicht lange „Spaziergänge“ auf der Slackline. Sie ist mindestens 30 Meter lang und wird straff gespannt. Das Band selbst ist so beschaffen, dass die Dehnung minimal ist.
Highline
Die Highline ist eine Slackline für Profis. Sie wird in großen Höhen gespannt und mithilfe einer Sicherungsschlinge wird für Sicherheit gesorgt. Das Schwierige an der Highline ist der psychologische Aspekt, da diese Slackline oft über einen Abgrund führt.
Waterline
Was sich so leicht anhört, birgt in Wahrheit eine große Herausforderung. Die Eigenbewegung des Wassers irritiert beim Laufen über die Slackline. Wichtig ist natürlich, dass das Wasser über eine ausreichende Tiefe verfügt, sodass bei einem Sturz nichts passieren kann.
Therapie-Lines
Mittlerweile werden Slacklines sogar zu Therapiezwecke eingesetzt. Besonders bei Schlaganfallpatienten, die in ihrer Bewegung eingeschränkt sind, werden große Erfolge verzeichnet.
5. Kaufkriterien Slackline: Darauf musst Du achten
Wenn Du Dir eine Slackline kaufen möchtest, stehst Du vor einigen Fragen. Welche Länge? Welche Breite? Welche Dehnung? Dabei ist es recht einfach: Als Anfänger wählst Du eine breitere Slackline – ergo 5 Zentimeter. Fortgeschrittene wählen die dünnere Variante, die 2,5 Zentimeter hat. Was die Länge angeht, lässt sich pauschal sagen, je länger, umso schwerer. Als Anfänger nimmst Du eine möglichst kurze Line und wenn Du anspruchsvolle Sprünge oder Figuren einbauen möchtest, ist eine längere Longline sinnvoller. Bezüglich der Dehnung ist es ganz einfach: Je höher die Dehnung ist, umso weicher ist die Line und umso schwerer ist das Balancieren darauf.
6. So nutzt Du eine Slackline richtig
Das sorgfältige Anbringen einer Slackline ist Pflicht. Nachlässigkeit ist hier überhaupt nicht angezeigt, die Hersteller liefern immer eine Bedienungsanleitung mit, die Du beachten solltest. Entweder bringst Du die Line über einer Wiese an oder Du sicherst den Untergrund mit einer weichen Matte ab. Spanne die Slackline in einer niedrigen Höhe, für den Anfang reichen 50 Zentimeter locker aus. Achte darauf, dass sich in der unmittelbaren Nähe zu Deiner gespannten Slackline keine Hindernisse befinden.
7. Anfänger-Tipps
Wie bei jeder anderen Sportart auch, steht der Spaß in Verbindung mit der Motivation im Vordergrund. Du wirst schnell feststellen, wie sich Deine gesamte körperliche Fitness verbessert, Dein Gleichgewichtssinn einen Schub bekommt und wie Deine mentalen Fähigkeiten eine Steigerung erfahren. Lasse Dir einfach die Zeit und erwarte nicht, dass Du nach 10 Minuten üben bereits einen Sprung vollführen kannst.
Ich hoffe, Du hattest Spaß beim lesen und Pascal von slacklinekaufen.info konnte Dir die ein oder andere Frage beantworten. Vielleicht hast Du ja sogar Lust bekommen, Dir eine Slackline anzuschaffen. Hast Du Anregungen oder Fragen? Dann freue ich mich wie immer auf Deinen Kommentar!
(Quelle Therapie-Line: http://www.sueddeutsche.de/leben/trendsportart-slacklining-der-moderne-seiltanz-1.457843-2)
steffi 16. September 2016 (9:34)
Ach, Slackline das würde ich auch gerne besser können :).
Ich gehe öfters in die Kletterhalle und da sind auch immer die ganzen Pros ;), ich schaffe es leider immer nur bis zur Hälfte. Aber das macht echt riesen Spaß.
jumuuv 18. September 2016 (19:11)
Oh ja, das kenne ich! Die „magische Mitte“ macht mir auch oft zu schaffen ;-) Aber Übung macht den Meister! Viel Spaß beim Slacklinen & keep on muuving
Sandra 9. Juni 2016 (20:09)
Die Slackline-Akrobaten habe ich schon mehrfach in Santa Monica am Strand bewundert, dabei aber noch nie darüber nachgedacht wie „vielseitig“ man die zum Training einsetzen kann. Two thumbs up!